Der Gehaltsnachweis ist für die Kreditbewilligung bzw. für die Prüfung der Zahlungskräftigkeit des Antragstellers beinahe nicht wegzudenken. Denn auch bei Krediten, bei denen keine Schufa-Auskunft eingeholt wird, wie zum Beispiel bei Schweizer Krediten, wird ein Gehaltsnachweis verlangt.

Die meisten Banken verlangen selbst für einen kurzfristigen Kleinkredit in Form eines Ratenkredites nicht nur einen Gehaltsnachweis, sondern auch ein gewisses Mindesteinkommen. So müssen Selbständige einen Nettojahresumsatz von mindestens 30.000 Euro vorweisen können, Auszubildende bekommen in der Regel einen Kredit, wenn ihr Lohn die 250 Euro Grenze überschreitet. Das Erreichen der Mindesteinkommensgrenze ist jedoch keine Garantie für eine Kreditbewilligung. Formell gelten als Gehaltsnachweis Einkommenssteuererklärungen oder Einkommenssteuerbescheide, bei Angestellten Gehaltsabrechnungen oder Arbeitsverträge, bei Azubis Lehrverträge oder Lohnabrechnungen. Ein "Gehalt" kann in der Finanzwelt übrigens auch eine Rente oder eine Pension sein, wobei Senioren in der Regel nur Kredite zu untragbaren Konditionen angeboten werden.

Generell ist ein Gehaltsnachweis praktisch bei jedem Kredit zu erbringen. Selbst bei den Darlehen ohne Schufa, die auch dann vergeben werden, wenn die meisten Banken aufgrund der schlechten Schufa nicht mehr bereit dazu sein, dem Kreditsuchenden ein Darlehen zur Verfügung zu stellen, ist ein Nachweis des Einkommens notwendig. Eine Ausnahme von dieser Regelung ist nur dann vorhanden, wenn der Bankberater den Kunden bereits so gut kennt, dass er keinen Nachweis mehr über das vorhandene Einkommen benötigt.

Kredite ohne Gehaltsnachweis werden im Prinzip gar nicht angeboten. Sollte man zum Beispiel in Zeitungen Annoncen finden, in denen ein Kredit auch ohne Einkommen bzw. ohne Nachweis des Einkommens angeboten wird, so ist das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kein seriöses Angebot. Denn das Gehalt ist grundsätzlich die Grundlage dafür, dass ein Kredit auch wie vereinbart zurückgezahlt werden kann. Aus dem Grunde ist ein vorhandenes Einkommen im Vergleich betrachtet auch um Einiges wichtiger als die Schufa-Auskunft. Denn nicht jeder negative Eintrag in der Schufa bedeutet automatisch, dass der Kunde eine schlechte finanzielle Lage hätte.