Zinsen
Banken sind Unternehmen, eines ihrer hauptsächlichen Geschäftsfelder ist das Kreditgeschäft. Besonders in den letzten Jahren ist mit der Zunahme der Bereitschaft der deutschen Privathaushalte, sich zu verschulden, das Verbraucherkreditgeschäft immer mehr angestiegen.
Die Banken überlassen natürlich nicht kostenlos ihr Kapital fremden Händen - es werden Zinsen und Kreditnebenkosten fällig, die der Schuldner nebst Tilgungsanteil in vertraglich festgelegten Raten an die Bank zurückzahlt. Die Zinsen werden nach der Laufzeit und Art des Kredites, Bonität des Kreditnehmers und Kredithöhe vertraglich festgelegt. Dabei unterscheidet sich der effektive Jahreszins insofern von den monatlichen Zinsen, als dass in ihn die Kreditnebenkosten mit eingerechnet werden. Hinzu kommt allerdings noch eine meist geforderte Besicherung, die ebenfalls verzinst wird. Zinsen können festgeschrieben oder variabel sein. Je länger der Zinssatz festgeschrieben ist, desto höher ist er in der Regel auch. Sind die Zinsen variabel, so spricht man auch vom effektiven Jahreszins nur als anfänglicher Effektivzins.
Es gibt also eine Reihe verschiedener Faktoren, die sich auf die Zinsen auswirken, welche die Banken für von ihnen vergebene Darlehen verlangen. Eine Art von Basisfaktor ist sicherlich der EZB-Leitzinssatz. Denn dieser Zinssatz bestimmt, welchen Zinssatz die Banken ihrerseits an die Europäische Zentralbank zahlen müssen, wenn sie sich Geld leihen möchten. Umso höher dieser Zinssatz ist, umso höher werden auch die Kreditzinsen sein, die der Kreditnehmer zu zahlen hat. Denn die EZB-Zinsen stellen für die Banken natürlich einen Kostenfaktor dar, der an die Kunden weitergegeben wird.
Auch die Art des Kredites beeinflusst in stärkerem Ausmaß die Zinsen, welche von den Banken veranschlagt werden. So ist ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich der Zinssatz bei zwei verschiedenen Kreditarten sein kann, das Beispiel des Dispositionskredites einerseits und des Hypothekendarlehens andererseits. Denn während Kunden für die Nutzung eines Hypothekenkredites nur etwa drei bis fünf Prozent Zinsen zahlen müssen, ist der Zinssatz beim Dispositionskredit mit elf bis 13 Prozent nahezu dreimal so hoch.