Fremdwährungskredit

· Fremdwährungskredit

Als Fremdwährungskredite werden allgemein diejenigen Darlehen bezeichnet, die in einer fremden Währung aufgenommen werden. Dabei kann die Gesamtschuld durch Veränderungen und Schwankungen im Wechselkurs entweder steigen oder fallen.

Fremdwährungskredite wurden früher vor allem von Firmen und Unternehmen aufgenommen, die auf Wechselkursgewinne spekulieren. Mittlerweile jedoch interessieren sich auch immer mehr Privatpersonen für diese Kreditform, besonders Kredite in Franken oder Yen sind für deutsche bzw. Interessenten aus der Euro-Zone von Bedeutung. Allerdings ist es dem durchschnittlichen Verbraucher nicht zu empfehlen, einen solchen Kredit ohne fremde Hilfe aufzunehmen, denn wer sich mit den aktuellen wirtschaftlichen und finanzpolitischen Vorgängen nicht auskennt, macht bei einem solchen Geschäft immer Verlust. Die Vorteile von Fremdwährungskrediten sind, dass niedrige Zinsen in der Fremdwährung beansprucht werden können und sich eventuelle Währungsschwankungen positiv für den Kreditnehmer auswirken können. Doch auch die Nachteile liegen, wie schon erwähnt, auf der Hand: bei einem variablen Zinssatz besteht die Gefahr, dass die Zinsen in der Fremdwährung angehoben werden, gleichzeitig entstehen vermehrt Kosten durch eine zusätzliche Kreditkontoführung und den nötigen Währungswechsel. Es besteht die Möglichkeit, das Risiko mittels Zinscap zu begrenzen, ein Zinshöchstsatz wird festgelegt, die nicht überschritten wird.

In der heutigen Praxis treten die Fremdwährungskredite fast ausnahmslos im Zusammenhang mit Immobilienfinanzierungen in Erscheinung. Dort werden sie von einigen Kreditnehmern meistens als eine Ergänzung zum Hypothekendarlehen in Anspruch genommen, welches von den inländischen Banken zur Verfügung gestellt wird. Fast ausnahmslos sind die Fremdwährungsdarlehen gleichzeitig auch endfällige Darlehen, denn nur auf diese Weise kann der Kreditnehmer von eventuellen Währungsgewinnen auch profitieren. Ein Fremdwährungskredit ist allerdings nicht jeder Kredit, der von einer ausländischen Bank vergeben wird, sondern nur der Kredit ist auch ein Fremdwährungskredit, der in einer fremden Währung vergeben wird, also nicht in Euro.

Es gibt prinzipiell zwei Gründe, warum man sich für einen Fremdwährungskredit entscheiden könnte. Der erste Grund ist, dass die Kreditzinsen im Land des Kreditgebers geringer sind als die Zinsen hierzulande. Der zweite Grund besteht darin, dass man sich Währungsgewinne erhofft. Diese können dann zustande kommen, wenn der Wert der Fremdwährung sich im Verlauf der Darlehensrückzahlung gegenüber der eigenen Währung verringern sollte. Denn dann muss der Kreditnehmer bei Fälligkeit eine geringere Summe zurückzahlen, als er bei Abschluss des Kreditvertrages erhalten hat.