Da es sich bei einem Autokauf um einen Kaufpreis im mehrstelligen Bereich handelt, ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich Angebote zu Autofinanzierungen an allen Ecken und Enden finden. Dabei bestehen für den Käufer, wobei egal ist, ob es sich um ein gebrauchtes oder um ein neues Auto handelt, drei Möglichkeiten den Kaufpreis zu entrichten, wenn es an Bargeld fehlt.

Der Käufer kann im Vorfeld zu seiner Hausbank oder einer Universalbank gehen, von der anstehenden Anschaffung des Kraftfahrzeuges berichten, den Kaufpreis nennen und um einen Privat- bzw. einen Autokredit bitten. Die Konditionen dazu sind bei den meisten Banken akzeptabel, jedoch nicht "spottbillig" Günstiger ist meistens eine direkte Finanzierung beim Autohändler. Die meisten Händler arbeiten mit spezialisierten Autobanken eng zusammen, teilweise werden Finanzierungen zu null Prozent Zinsen angeboten. Das Auto bleibt im eigentlichen Sinne im Besitz des Händlers bzw. des Herstellers, bis der Kaufpreis seitens des Schuldners vollständig abbezahlt ist, erst dann erhält dieser den Fahrzeugbrief, der ihn als Besitzer ausweist. Möglich ist auch eine Online-Finanzierung, deren Verwendungszweck meist frei ist. In der Regel wird keine Schufa-Auskunft eingeholt, dafür sind die Zinsen relativ hoch.

Man sollte sich allerdings keineswegs darauf verlassen, dass der Kredit zum Autokauf beim Händler und dessen angeschlossener Autobank immer günstiger als der Kredit der Hausbank ist. Denn selbst dann, wenn die Autobank einen niedrigeren Zinssatz für den Autokredit anbietet als die Hausbank für den vergebenen Ratenkredit, kann der Kunde dennoch mit dem Angebot der Hausbank besser bedient sein und letztendlich sogar Geld in Form von Zinsen sparen. Aber wie ist das möglich, dass man bei einem höheren Zinssatz dennoch Zinsen einsparen kann?

Die Lösung ist der Barzahlerrabatt. Den Rabatt von zehn bis 20 Prozent zahlen praktisch alle Autohändler, wenn der Kunde das Auto dort bar bezahlt bzw. keine Finanzierung des Autohändlers in Anspruch nimmt. Aus einem Kaufpreis von 10.000 Euro können so also 8.000 Euro werden. Nun muss der Ratenkredit der Hausbank natürlich auch nur noch über 8.000 Euro und nicht über 10.000 Euro laufen. Würde man hingegen beim Händler finanzieren, gäbe es keinen Rabatt und es müssten die 10.000 Euro finanziert werden. Und so kann es sehr gut sein, dass man beim Händler auf 10.000 Euro Kreditsumme zwar einen geringeren Zinssatz zahlen muss, jedoch die Summe der Zinsen höher ist, als es beim Kredit über 8.000 Euro von der Hausbank der Fall ist.