Kredit ohne Gebühren
Kreditgebühren entstehen schnell, schließlich verdient die Bank neben den Zinsen am meisten an den Kreditnebenkosten. Dem entsprechen werden als Kreditkosten sämtliche Auslagen der Bank deklariert, die für den Kreditnehmer meist ziemlich undurchsichtig bleiben. Sie schlagen sich nieder in Dingen wie Provisionen, Kontoführungs- und Schätzgebühren, Sicherheitenverwaltung und -Bestellung sowie Rechts- und Anlagekosten.
Wirbt eine Bank oder ein Unternehmen mit "gebührenfreien Krediten" so heißt das natürlich nicht, dass es sich um die Vergabe eines zinslosen und kostenfreien Kredites handelt. Meist ist damit nur eine kostenlose Kreditantragstellung, in der Regel via Online-Antrag, gemeint. Bei diesen Krediten aus dem Ausland können auch keine Kontoführungsgebühren anfallen, da meistens kein Kreditkonto geführt wird, das Geld wird per Post verschickt oder kann per Nachname am Postschalter abgeholt werden. Diese so genannten Schweizer Kredite sind jedoch trotzdem in der Regel teurer, da keine Schufa-Auskunft bei der Prüfung der Kreditwürdigkeit eingeholt wird, als Ratenkredite, bei denen die Schufa hinzugezogen wird. Generell sollte der Kreditinteressent nicht nur auf die Gebühren des Kredites achten, sondern besondere Aufmerksamkeit auf den effektiven Jahreszins legen, in den Zinsen und sämtliche Nebenkosten ausgenommen der meistens verlangten zusätzlichen Besicherung einfließen.
Da eben nicht wenige Kredite neben den Zinsen auch verschiedene Gebühren als Kostenfaktor beinhalten, sollte man diese auch in einem Kreditvergleich mit einbeziehen. Solche Gebühren wie Bearbeitungsgebühren können zudem dadurch „identifiziert“ werden, dass man sich den Effektivzins betrachtet. Denn in diesem Zinssatz müssen sämtliche Gebühren mit berücksichtigt sein. Das gilt zum Beispiel für Bearbeitungsgebühren oder auch für Kontoführungsgebühren, im Fall eines Kredites für die Führung des Kreditkontos. Es gibt jedoch auch Gebühren, die nicht im Effektivzins enthalten sind, weil sie nicht immer anfallen.
So gibt es zum Beispiel im Zuge einer Immobilienfinanzierung die Schätzkosten oder auch die Vorfälligkeitsentschädigung. Beide Gebühren werden nur von Fall zu Fall bzw. in bestimmten Situationen veranschlagt. Daher ist es für den Kunden wichtig nachzufragen, ob es solche Gebühren gibt und wie hoch diese sind. Ein klassischer Kredit ohne Gebühren ist beispielsweise der Dispositionskredit. Diesen stellt die Bank über das Girokonto bereit und neben den Sollzinsen, die bei der Kontoüberziehung anfallen, gibt es ansonsten hier keine Gebühren zu beachten.