Realkreditinstitut

· Realkreditinstitut

Die hauptsächlichen Kreditgeber sind neben dem Staat natürlich die Banken, die sich ihrerseits, je nach Art des Betätigungsfeldes, kategorisieren lassen. So ist ein Realkreditinstitut eine spezialisierte Hypothekenbank.

Diese Banken vergeben langfristige, grundpfandrechtlich gesicherte Darlehen, an Privatleute, Firmen, Konzerne, Kommunen, Länder und den Bund. Die von Realkreditinstituten vergebenen Kredite sind langfristige Schuldverschreibungen mit langfristigen Einlagen wie zum Beispiel privaten Versicherungen, Blankokredite werden praktisch nicht vergeben. Das Realkreditinstitut steht zum Beispiel im Gegensatz zu einer Universalbank, die auch die restlichen, von Realkreditinstituten nicht tangierten, Bereiche des Kreditgeschäftes abdeckt. Für den durchschnittlichen Verbraucher ist es oft nicht ganz leicht, den überblick über alle Anbieter geschweige denn über deren Angebote zu behalten, hier helfen Kreditrechner im Internet, die die Kreditkosten individuell kalkulieren, bei Stiftung Warentest können direkte Angebotsvergleiche eingesehen und bei den jeweiligen Verbraucherzentralen Information über die Seriosität der Anbieter eingeholt werden. Auch Kreditberatungen können aufgesucht werden, sind jedoch nicht kostenlos.

Das seit einigen Jahren hierzulande bekannteste Realkreditinstitut ist sicherlich die Hypo Real Estate, die im Zuge der Finanz- und Immobilienkrise negative Schlagzeilen machte. Generell kann man Realkreditinstitute übrigens auch als Hypothekenbanken bezeichnen. Doch was genau ist eigentlich die Geschäftstätigkeit eines solchen Realkreditinstitutes und auf welchen Bereich beschränken sich die angebotenen Produkte? Das Realkreditinstitut bietet im Prinzip nur zwei unterschiedliche Bankprodukte an, nämlich einerseits das Hypothekendarlehen (Immobilienkredit) und andererseits Pfandbriefe, die jeweils mit einem Kredit bzw. einer Hypothek als Sicherheit hinterlegt sind.

Die Pfandbriefe werden zunächst vom Realkreditinstitut emittiert, können also von interessierte Anlegern, meistens über die Börse, erworben werden. Das vom Anleger erhaltenen Kapital nutzt die Hypothekenbank dann dazu, anderen Kunden einen Kredit zu geben, und zwar einen Hypothekenkredit. Das Geschäft der Realkreditinstitute besteht dann hauptsächlich aus dem Zinsertrag. Dieser entsteht dadurch, dass die Pfandbriefe zum Beispiel zu einem Zinssatz von vier Prozent an den Anleger ausgegeben werden, der Kreditnehmer dann allerdings bei der Nutzung des Hypothekendarlehens einen Zinssatz von zum Beispiel sechs Prozent zahlen muss. Die Bank hätte demnach einen Zinsertrag von zwei Prozent erwirtschaftet.